Infos zu PV-Anlagen und Balkonkraftwerken für unsere Mieter:innen
Stand: 10.01.2024
1. Balkonkraftwerke
Hierzu demnächst viele Infos. Da sich aktuell rechtliche Rahmenbedingungen ändern (z.B. mögliche 800 W für den Wechselrichter) sollte jeder bis zu den gesicherten Eckdaten warten - auch da der Betrieb im Winter grenzwertig ist und man eine Anmeldung sparen kann!
Vergleich heute / mögliche Gesetzesänderung, vermutlich wirksam ab Q2-2024
Mikro-Wechselrichter : 600 W / 800 W : Achtung: Wichtige Hinweise zur Betriebssicherheit/Zulassung: https://www.youtube.com/watch?v=Zbc9_Pt-3H4
Achtung: Unbedingt eine sichere Cloudanbindung beachten. Sonst große Gefahren möglich: https://www.heise.de/news/Hoymiles-Bedrohliche-Luecken-in-der-S-Miles-Cloud-9319500.html
Anmeldung : Netzbetreiber + Bundesregister / nur Bundesregister
Alte Zähler (rückwärtslaufend) : nein / ja (Netzbetreiber muss sie tauschen)
Wielandsteckdose: ja / nein (bei 800 W und abhängig vom Zugang (Kinder) sollte man die zus. 30 Euro immer investieren!)
Anspruch von Mietern und WEG-Eigentümern: nein / ja (Vermieter bzw. Eigentümergemeinschaft muss zustimmen, wenn es keine sicherheitstechnischen Probleme gibt (z.B. Statik).
Fazit: Hätte sich Deutschland gleich an die EU-Regelung angepasst, wäre vieles einfacher gewesen!
Kosten und Amortisation
Genaue Berechnungen kommen, wenn die Gesetzesänderungen wirksam sind. Vorab soviel: PV-Platten sind heute durch Überangebot so günstig, dass der Kauf immer sinnvoll ist. Es gibt in diesem Produktsegment auch keine nennenswerten Qualitätsunterschiede. Beim Wechselrichter sollte man besser etwas mehr für eine höherwertige Lösung ausgeben. Während sich ein Speicher bei einer Dachanlage mit Einspeisevergütung kaum rechnet sieht es bei Balkonanlagen besser aus, da man den kompletten Betrag, den man selbst beim Versorger bezahlt (aktuell 30-40 Cent/kWh) gegenrechnen kann. Eine erste einfache Rechnung:
- 800 W Wechselrichter = ca. 800 kWh/ Jahr
- 25 % Selbstverbrauch ohne Speicher
- 50 % zus. Selbstverbrauch mit Speicher = 400 kWh * 0,3 Euro = 120 Euro / Jahr * 10 Jahre (Speichergarantie) = 1200 Euro. Bei 1200 Euro für den Speicher wäre bei diesen Annahmen also Kostengleichstand. Ändern kann sich das, wenn mehr als 75% selbst verbraucht werden können, die Bezugskosten steigen und/oder die Standzeit des Speichers länger als 10 Jahre beträgt: 2. Rechnung mit günstigsten Annahmen:
- 60 % zus. Selbstverbrauch mit Speicher = 480 kWh * 0,4 Euro = 192 Euro / Jahr * 13 Jahre (Speicherstandzeit) = 2496 Euro.
Irgendwo dazwischen werden die realen Zahlen sein.
2. Erfahrungen aus der eigenen PV-Anlage seit Herbst 2016
Wir rechnen hier nur mit Nettokosten, die ja auch ab 2023 für private Betreiber bis 30 kWp gelten. Vorab können wir festhalten, dass wir gut 10 MWh/Jahr aus unserer 9,28 kWp-Anlage erzeugen. Da wir nicht speichern, nutzen wir davon im Jahresdurchschnitt 25% für den Eigenbedarf. Lange Zeit war ein Speicher wirtschaftlich nicht darstellbar, zumal damit auch die beiden Wechselrichter, die erst einige Jahre alt sind, auszutauschen und damit direkt abzuschreiben wären. Inzwischen sind die Speicherkosten gesunken und wir werden demnächst mögliche Szenarien gegenüberstellen.
Da man den Speicher aber zwischen 10 - 15 Jahre betreibt, sollte man nicht voreilig bestellen, da die Technologiesprünge gerade fast wöchentlich gemeldet werden (z.B. LKW-Batterien bis 1.5 Mio km Standzeit).
Anmerkung: Unser System hat sog. Leistungsoptimierer, die keinen Leistungsabfall für nicht betroffene Platten haben, wenn eine Platte durch Schmutz, Fehler, Schnee oder Schatten ganz oder teilweise ausfallen sollte. Die vergleichsweisen geringen Mehrkosten sollte man auf jeden Fall in Betracht ziehen.
Über die viel diskutierten Zusatzkosten für Reinigung kann man hier klar festhalten: Bei dieser Dachneigung an diesem Standort besteht keine Notwendigkeit dazu! Kein Leistungsabfall seit 2016!
Nachfolgend eine erste Bilanz, heute (4.5.23) um 14.15 Uhr bei fast wolkenloser Sonnenstrahlung. Das Dach ist steiler und hat eine S/SW-Ausrichtung, so dass in den kälteren Monaten im Frühjahr und zum Herbst die höchsten Erträge zu erwarten sind. Oder anders betrachtet: Da die Neigung für den Sommer nicht ideal ist, ist der Ertrag über viele Monate einigermaßen gleichmäßig. Das gleiche gilt ähnlich für eine Plattenaufteilung in Ost-/Westrichtung bei aktuellen Platten.